AFAS Stadion, 10.554 Zuschauer

Heute hätte es ursprünglich eigentlich eine andere Stadt (nämlich Antwerpen) und eine andere Liga (Europa League statt dem Ding mit „Conference“ dazwischen) werden sollen. Da Royal allerdings gegen Fenerbahce ein Geisterspiel aufgebrummt bekam, startete diese Tour doch etwas weiter nördlich. Die UEFA verdonnerte uns damit zu fußballerischer Schmalkost, ließ dafür aber das Sightseeing-Herz umso höher schlagen.

Alkmaar liegt etwas nördlich von Amsterdam, hat knapp über 100.000 Einwohner und überzeugt durch beinahe märchenhafte Schönheit. Zum einen tragen dazu sicher die Grachten, welche die gesamte Stadt durchziehen, bei. Besonders entzückend sind aber vor allem auch die aufwendigen und detailreichen Fassaden der Bürgerhäuser in der Innenstadt. Hier könnte man wohl ganze Tage verbringen und hätte noch immer nicht alle Fein- und Schönheiten entdeckt.

Um den Tag nur ja nicht zu kitschig zu Ende gehen zu lassen, legen sich am Abend dann beide Mannschaften mächtig ins Zeug, 90 Minuten lang eine beeindruckende Nichtleistung auf den Platz zu zaubern. Außer den beiden Toren zu Beginn und zu Ende des Spiels neutralisieren sich die Gastgeber und die Gäste in fast schon meisterlicher Perfektion. AZ muss für seinen Sieg nicht viel mehr als das Mindeste leisten, Cluj will oder kann offensichtlich nicht viel mehr bieten. Selbst ganz ohne Spieler auf dem Platz hätte das Match zwischenzeitlich nichts an Dynamik verloren.

Für diesen Umstand ist die Stimmung im Stadion dennoch verhältnismäßig gut, auch wenn die Ränge bei Weitem nicht vollständig gefüllt sind. Ab und an macht sogar das kleine Häuflein rumänischer Fans auf sich aufmerksam. Damit sind sie über weite Strecken aktiver als ihre Mannschaft, deren einzige Inspiration an diesem Abend in einem Lattenschuss gegen Ende des Spiels gipfelt.