Red Bull Arena, 15.706 Zuschauer
Natürlich hat auch dieser Klub nichts mit zufällig ebenfalls Red Bull heißenden Vereinen zu tun. Dass hier Kinder mit Leipzig-Trikots herumlaufen, liegt wohl einzig und allein daran, dass auch diese die lustigen springenden Kühe im Emblem haben. Im Umfeld von reinen Franchise-Vereinen fällt aber solch eine Konstruktion ohnehin nicht mehr sonderlich negativ auf.
Der New-York-Ableger des Didi M. spielt in New Jersey, auf der anderen Seite des Hudson. Auf der Fahrt durchquert man ein industrielles Wasteland, das seine besseren Zeiten schon vor Längerem gesehen hat. Den dosenbasierten Fußball hat man hier ersehnt wie wohl sonst nur in manchen Teilen Deutschlands. Erst kurz vor dem Stadion im Ort Harrison wird die Umgebung wieder ansehnlicher. Offenbar wird hier gerade viel in neue Wohnprojekte investiert.





Dass dieses Stadion im Vergleich zum zuvor besuchten eine reine Fußballarena ist, bietet schon seine klaren Vorteile. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es mir auch durchaus gefällt – die Gummibärenbrause mal zur Seite gelassen. Der zweite Rang ragt relativ steil auf, die Tribünen sind ganz nah am Spielfeld, und auch von Außen erzeugt es durchaus eine Wirkung. Der „Red Bullevard“ mit diveresen Aktivitäten für Kinder vor dem Spiel mag zwar bei mir persönlich Abneigung erzeugen (ebenso wie der „Biergarten“ im RB-Stil), ist aber durchaus professionell aufgezogen.
Während des Spiels zeigt sich hier, wie stark New York mittlerweile von den Hispanics geprägt ist: Die Matchdurchsagen werden durchgängig zweisprachig gemacht. Ein paar Lieder aus der Fankurve sind zudem klar südamerikanisch angehaucht und werden in einigen Fällen sogar auf Spanisch gesungen. Mehrere Transparente weisen zudem auf die Verbundenheit von Besuchern mit San Lorenzo hin. Dass sie sich ausgerechnet RB als Zweitverein gesucht haben, lässt mein Herz dann aber schon etwas bluten.
In der Kurve sorgen die Gruppen „Empire“ und „Viking Army“ für Stimmung, und das nicht einmal so schlecht. Das ganze Stadion wird allerdings nur dann laut, wenn es über „Make noise“-Anzeigen bei Eckbällen dazu aufgefordert wird. Auswärtsfans sind bei diesem Spiel nur an einer Hand abzuzählen.
Im Gegensatz zum frühen Nachmittag ist diese Partie auch wirklich halbwegs ansehnlich und verfügt über ein hohes Tempo. Red Bull scheitert an seiner eigenen Chancenverwertung und wird schrägerweise vor allem im Rückstand immer verspielter. Teilweise versucht man den Ball mit Ferserl-Staffeten im Tor unterzubringen. Dass das meist eher nicht gelingt, zeigt das Ergebnis recht eindrucksvoll.





















