FC Midtjylland – Odense BK 1:2

MCH-Arena, 7.776 Zuschauer

Montag, dein Name ist Langeweile. Die dänische Provinz weiß städtetechnisch überhaupt nicht zu überzeugen. Keine Ahnung, ob Randers am Samstag mein Bild diesbezüglich fundamental geändert hätte, Herning tut es jedenfalls nicht.

Die Stadt entwickelte sich rund um einen Gutshof – zählte 1840 aber erst rund 200 Einwohner. Ihr Name leitet sich von „hørn“ für hervorspringender Hügel ab. Mit Aufkommen der Dampfmaschinen entwickelte sich eine aufblühende Textilindustrie, später auch Möbel- und Metallproduktion. Das Stadtrecht wurde Herning 1913 zugesprochen. Heute zählt es rund 50.000 Einwohner und ist auch ein bedeutendes Messezentrum Dänemarks.

FC Midtjylland entstand 1999 aus der Fusion von Herning Fremad und Ikast FS (aus einem Nachbarort von Herning). In seiner ersten Saison holte er den Meistertitel der zweitklassigen 1. Division und hält sich seither durchgängig in der dänischen Superliga. 2015, 2018 und 2020 konnte sich der Verein den Meistertitel sichern, zudem 2019 und 2022 auch noch den Pokalsieg.

Einem interessierten Publikum bekannter wurde der Verein nach 2014 mit dem Einstieg des britischen Wett-Millionärs Matthew Benham, der damit den drohenden Konkurs abwendete. Seitdem setzt FC Midtjylland stark auf mathematisch-statistische Analysen und ein innovatives Scoutingwesen, das in vielem an das Moneyball-System der Oakland Athletics im US-Baseball erinnert. Im Sommer darauf konnte wie erwähnt der erste Meistertitel eingefahren werden.

Von diesem Glanz zeigt sich heute aber wenig, die „Wölfe“ aus Midtjylland wirken müde. Den ersten Führungstreffer können die Gastgeber durch einen erst spät gegebenen Elfer zwar noch ausgleichen. Der kurze Elan danach verpufft dann aber wieder sehr schnell. Der Siegestreffer in der Nachspielzeit für die Blau-Weißen ist zwar etwas glücklich, aber bezeichnend für den Spielverlauf.

Und auch auf den Rängen geben die Gäste fast über die gesamten 90 Minuten den Ton an. Wirklich laut werden die Einheimischen nur in wenigen Momenten, sowohl in der Fankurve als auch im restlichen, heute ganz gut gefüllten Stadion.

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