Van Donge & De Roo Stadion, 4.400 Zuschauer

Rotterdam diente bei dieser Reise nur als Beherbergungs- und Durchgangsort. Am letzten Tag verschlug es uns aber doch noch in die Stadt direkt, um das kleinste Stadion der niederländischen Eredivisie zu besuchen. Der Sonntagvormittag endete dabei mit einer faustdicken Überraschung.

Am Vortag ging es nach dem Ausflug nach Maasluis noch ein paar U-Bahnstationen weiter nach Hoek van Holland (auf Deutsch: Ecke von Holland). Hier befindet sich die Hauptmündungsstelle des Rheins in den Atlantik. Neben der imposanten Wasserstraße mit den riesigen angeschlossenen Hafenanlagen zahlt sich ein Besuch auch wegen mehrerer historischer Bauwerke aus.

Einerseits liegt unmittelbar am Rhein ein niederländisches Fort aus dem Jahr 1881, das seinen eigentlichen Verwendungszweck allerdings nie wirklich erfüllen musste. Gleich daran anschließend sind außerdem noch einige Bunker des Atlantikwalls der Nazis erhalten, mit denen der Hafen von Rotterdam abgesichert werden sollte. Ein Denkmal erinnert zudem auch noch an die Kindertransporte ab 1938, die meist von Hoek van Holland nach England überschifften. Rund 10.000 Kinder wurden mit ihnen bis zum Kriegsausbruch 1939 nach Großbritannien gebracht.

Excelsior Rotterdam wurde 1902 gegründet und ist (auch in der Reihenfolge) der dritte Rotterdamer Verein im bezahlten Fußball. Von 1997 bis 2005 fungierte er als Farmteam für Feyenoord. Größte Erfolge sind neben dem Pokalfinale 1929/30 die Zweitligameistertitel 1974, 1979 und 2006. Das Stadion des Vereins trägt seinen aktuellen (Sponsor-)Namen seit 2017 und hat eine Kapazität von 4.400 Zuschauern, ist heute also offiziell ausverkauft.

Excelsior spielt vor allem in der ersten Halbzeit einen sehr konzentrierten Fußball mit beeindruckender Defensive und einem klaren Plan in der Offensive. So gelingt dann auch ein frühes Tor, dass die grundsätzlich sehr angenehme und entspannte Stimmung im Kleinststadion noch einmal hebt. Die eindeutig favorisierten Gäste aus Alkmaar wirken zusehends verunsichert und kassieren noch vor der Pause den zweiten Treffer.

Die sich ankündigende Sensation will AZ mit Wiederanpfiff durch ein energischeres Spiel zwar noch verhindern, nach einem frühen Anschlusstreffer gelingt mit fortlaufender Zeit allerdings gar nichts mehr. Mit stehenden Ovationen peitschen die Anhänger ihre Rot-Schwarzen in den letzten Minuten zu einem umjubelten Heimsieg.