Haladas Sportkomplexum, 957 Zuschauer
Der Zahnarzt hat am Sonntag geschlossen. Das merkt man auch am geringen Touristenaufkommen in der Stadt, die sonst als Hotspot für Dentisten-Hopper und sonstige Zahnverschönerungs-Liebhaber gilt. Onkel Viktor (Orban) hat den Einwohnern aber immerhin eine nette Einrichtung spendiert, die auch am Wochenende Behandlungen anbietet, die ähnlich wundervoll wie Zahnwurzel-OPs sind.
Trotz fast schon frühlingshafter Temperaturen mit teilweise Sonnenschein – und vor allem wenig Wind – sind die Straßen von Szombathely heute so gut wie ausgestorben. Nur wenige Lokale haben geöffnet, die zentrale Fußgängerzone ist dementsprechend menschenleer.






Nur unweit des Zentrums wurde 2017 anstelle des alten Stadions ein Neubau eröffnet, der Teil der verlorenen Olympia-Bewerbung Ungarns für die Spiele 2024 sein sollte. Dabei wurde beim Bau nicht gerade gekleckert, die Arena mit knapp 9.000 Plätzen spielt alle Stückerl und verfügt auch noch über eine angeschlossene Sporthalle. Mit Kosten von beinahe 44 Millionen Euro war das Schmuckstück aber auch nicht gerade billig.
Seit seinem letzte Abstieg 2019 bietet hier der lokale Traditionsverein Haladas („Fortschritt“) wieder einmal mehr oder weniger gepflegten Zweitligafußball. Wie tief dabei die Schmerzgrenze gesenkt werden kann, zeigt sich heute in betäubend schlechten 90 Minuten. Jeder Zahnarzt hat wohl mehr Feingefühl als die meisten Kicker am Platz. So verwundert es dann auch nicht, dass die Gäste aus Budapest mit einer ihrer wenigen guten Aktionen den Siegtreffer erzielen und die drei Punkte für ihren Kampf gegen den Abstieg mit nach Hause nehmen können. Der angestrebte Wiederaufstieg rückt für Haladas einmal mehr in weite Ferne.










