Dacia Arena, 21.731 Zuschauer
Neben ihrem Hang zu Trachten werden Bergvölkern im Allgemeinen eine sehr ausgeprägte Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Aufgeschlossenheit nachgesagt. Alle vier Beschreibungen haben sich heute bei unserem Besuch in Udine bestätigt, obwohl ich Alpinisten in Uniform auch weiterhin für völlig fehl am Platz in einem Stadion halten werde.
Im Gegensatz zum großstädtischen Treiben vom Vortag fühlt sich Udine bescheiden und klimatisch etwas kühler an. Die nahegelegenen Skigebiete tragen eine frische Brise in die Stadt, die auch in den Cafes am Hauptplatz zu spüren ist. Hier spielt sich auch der Großteil des touristischen Treibens am Sonntag ab – ansonsten wirkt die Stadt eher ausgestorben bzw. ruhend.






Lediglich rund um das frühere Stadio Friuli ist an Tagen wie diesen überdurchschnittlich viel los, wenn Udinese Calcio eines seiner Heimspiele austrägt. Nachdem der Bahnhof leider über keine Gepäckaufbewahrung verfügt, haben wir uns auf gut Glück mit dem Taxi hierher bringen lassen, um vielleicht doch noch eine Lösung für die in Stadien meistens weniger gern gesehenen Rucksäcke zu finden. Genau hier kommen die alpinen Eigenschaften zum Tragen: Mehrere Ordner nehmen sich sofort unser an, finden im Nu eine Verstaumöglichkeit und fragen interessiert über den Grund für unseren Besuch.
Dem mittäglichen Serie-A-Spiel steht damit also nichts mehr im Wege. Weniger gastfreundlich geben sich heute allerdings die Schwarz-Weißen Hausherren, die sich gegen Sassuolo klar und deutlich mit 3:0 durchsetzen. Dementsprechend gut ist auch die Stimmung auf den Rängen, die von einer sehr kreativen Fanszene hinter dem Tor angekurbelt wird.










