Toronto FC – Minnesota United FC 4:3

BMO Field, 22.651 Zuschauer

Das Wetter – so hatte schon der heftige Schneefall in Chicago angekündigt – kann in diesen Regionen um diese Jahreszeit noch sehr ungemütlich werden. Toronto präsentierte sich da nicht viel anders, mit einer glücklichen Ausnahme.

Die kanadische 2-Millionen-Metropole ist vielleicht in Zeiten, wo weniger Regentage anstehen, verführerischer, aber selbst das wage ich zu bezweifeln. Bis auf die ganz reizende Waterfront am Lake Ontario ist die Stadt für Fußgänger meiner Meinung nach nicht wirklich geeignet und auch sonst arm an Höhepunkten. Ständig hat man hier das Gefühl, an einer Autobahn entlangzuwandern – und tut dies zudem oft auch. Die abwechselnd niedrige und hohe Bebauung erhöht den Charme dann auch nicht wirklich.

Einer der Gründe hier vorbeizukommen, sind aber ohnehin vor allem die knapp zwei Stunden entfernten Niagarafälle an der Grenze zu den USA. Bei deren Besuch erwischte ich auch den einzigen Sonnentag des gesamten Aufenthalts im Land der Ahornblätter. Zwar ist der Ort an diesem Naturwunder insgesamt auch extrem (mit Casinos und Vergnügungsviertel) verschandelt, die Wasserfälle selbst sind jedoch in jedem Fall einen Besuch wert.

Ebenso sehenswert ist eigentlich auch das BMO Field, das sowohl für Soccer als auch American Football genutzt wird. Imposant sind vor allem die mächtigen Tribünen auf den Geraden, die Kurve der Heimfans fällt hingegen schon gewaltig ab, während die völlig lieblose Stahlrohrtribüne auf der gegenüberliegenden Seite dann völlig absurd, noch dazu völlig ungeschützt von Wind und Wetter, errichtet wurde. Dass sich hier einer der VIP-Bereiche (wenn auch wohl für den unteren Teil der Promi-Nahrungskette) befindet, fällt dann sowieso nur mehr in die Kategorie Pervers.

Stimmung wird hier ausschließlich englischsprachig von mehreren separaten Gruppen direkt hinter dem Tor erzeugt, an sich auch gar nicht so schlecht. Vor allem bei den „TFC“-Gesängen geht immer wieder das gesamte Stadion mit, so wie auch bei Torsituationen. Sehr einfallsreich sind die dargebrachten Gesänge allerdings nicht.

Minnesota United scheint für mich persönlich ein echter Garant für Spektakel zu sein: Wie schon beim Besuch bei Red Bull ist auch dieses Spiel flott, abwechslungs- und auch torreich. Dreht Toronto das Match nach schnellem 0:1 noch in der ersten Halbzeit, so gelingt dies den Gästen im zweiten Durchgang ebenfalls. Damit geben sich die „Reds“ aber nicht zufrieden und schlagen mit zwei weiteren Toren noch einmal zurück. In den letzten Minuten sehen zudem zwei Minnesota-Spieler die Rote Karte. Langweilig geht jedenfalls anders….

Falls ihr auf einem der Fotos übrigens auch die Flagge mit „Canadian Champion“ entdeckt: Die Landesmeisterschaft wird einzeln ausgespielt, wobei auch unterklassige Mannschaften daran teilnehmen. Allerdings steigen die MLS-Mannschaften erst im Halbfinale ein, in dem sie damit auch drei der vier Plätze fix stellen. In den letzten drei Jahren konnte sich Toronto den Titel sichern.

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