IF Elfsborg – IFK Värnamo 2:0

Borås Arena, 5.722 Zuschauer

Bevor nun auch die Landesgrenzen überschritten werden, steht noch ein kleiner Ausflug raus aus Göteborg an. Mit dem Lokalzug geht es am frühen Morgen rund 70 Kilometer ostwärts nach Borås (ausgesprochen: Boros).

Der heute rund 70.000 Einwohner zählende Ort erhielt 1621 die Stadtrechte, damit dem bisher hier blühende Schwarzhandel legal nachgegangen werden konnte. Im Industriezeitalter stieg Borås zum Zentrum der schwedischen Textilproduktion auf, wodurch es durch deren Niedergang besonders hart getroffen wurde. In den 1960er-Jahren machte diese Sparte 2/3 der lokalen Industrie aus.

Heute ist hier die nationale Materialprüfungsstelle ansässig und Fabriken aus diversen Sparten, wie etwa Volvo und Ericsson. Zudem setzt die Stadt offenbar auch stark auf Kunst, wie neben extrem aufwendig gestalteten Wandmalereien auch zahlreiche Skulpturen zeigen.

IF Elfsborg wurde 1904 aus der Taufe gehoben und konnte bisher sechs Mal die schwedische Meisterschaft gewinnen, zuletzt 2012. Dazu kommen auch noch drei Pokalsiege, die allesamt in diesem Jahrtausend errungen wurden. In der modernen Borås Arena, die national 16.200 Plätze bietet, spielt der Klub seit 2005.

Gegen den als Talenteschmiede geltenden Kleinverein tun sich die Hausherren heute lange Zeit schwer. Angetrieben vom lautstarken Publikum starten sie zwar mit Elan, verwerten ihre Chancen aber nicht. So bekommen die Gäste das Spiel immer besser unter Kontrolle und lullen ihre Gegner regelrecht ein. Vor der Pause führen sie teils minutenlang Passstafetten, ohne dass Elfsborg auch nur einmal den Ball sieht.

Ein etwas glücklicher Treffer zum 1:0 kurz nach der Pause bricht den Bann dann aber, auch wenn die Schwarz-Gelben weiterhin Schwefel an den Schuhen zu haben scheinen. Zwar gelingt noch der zweite Treffer, Möglichkeiten für einen weit höheren Sieg wären aber auf alle Fälle dagewesen.

Dem heimischen Publikum scheint die Vorstellung dennoch zu reichen. Nach wahrlich starkem Beginn bleibt es nur in einer kurzen Phase beeindruckend ruhig im Stadion. Spätestens nach der Führung stellt die gut gefüllte Fankurve (in der sich auch auffallend viele Frauen befinden) wieder ihr durchaus abwechslungsreiches Liedgut zur Schau. Gästefans sind bis auf eine Handvoll hinter dem Tor nur vereinzelt auf den Geraden zu finden.

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