Örjans vall, 4.617 Zuschauer
Litt ich in den letzten Tagen noch an dem doch eher kühlen Wind, so ist es mir heute fast schon zu heiß: Im rund zwei Stunden von Malmö entfernt gelegenen Halmstad erwartet mich der erste richtige Frühlingstag auf meiner Reise durch Schweden. Zudem bin ich heut auch erstmals bei einem Spiel, das halbwegs viele Zuschauer anlockt.
Die rund 66.000 Einwohner zählende Stadt liegt an der Mündung des Flusses Nissan in den Öresund und war daher in ihrer Geschichte ein wichtiger Verbindungspunkt ins schwedische Landesinnere. Lange Zeit war sie – ebenso wie die gesamte Region Halland – hart zwischen Dänemark und Schweden umkämpft, erst im 17. Jahrhundert konnte sie Gustav II. Adolf dem dänischen Königreich endgültig entreißen. Während der Industrialisierung wurde hier 1897 die erste Demonstration zum 1. Mai in Schwedens Geschichte abgehalten.














Der Halmstads Bollklub wurde am 7. Februar 1914 gegründet und konnte bisher vier Mal den Meistertitel erringen, zuletzt im Jahr 2000. In den letzten zwei Jahrzehnten spielte der Verein immer wieder gegen den Abstieg und verbrachte zwei Saisonen in der zweiten Liga. Seit 1922 trägt BK seine Matches im selben Stadion aus, dessen Namen sich daher herleitet, dass im Mittelalter hier ein dem Heiligen Georg (schwedisch Örjan) gewidmetes Krankenhaus stand. Nach einer grundlegenden Renovierung ab 2013 beträgt die Zuschauerkapazität nur mehr rund 11.000.
Im Gegensatz zu den letzten beiden Tagen kommt heute in Ansätzen sogar wieder Atmosphäre auf, besonders laut werden aber beide Fanlager nicht. Das mag durchaus auch daran liegen, dass die Partie zwar umkämpft aber nicht besonders hochklassig ist. Der einzige Treffer fällt bereits in der 17. Minute und entsteht mit tatkräftiger Unterstützung durch den Torwart der Gäste. In der zweiten Hälfte kann sich Halmstad zwar zusehends bessere Chancen erarbeiten, das 2:0 gelingt aber nicht mehr.


















