TS Podbeskidzie – Zaglebie Sosnowiec 0:2

Stadion Miejski, 3.764 Zuschauer

An Tag zwei in Bielsko-Biala wartet noch der momentan erfolgreichste Klub der Stadt auf mich, der derzeit in der zweiten polnischen Liga spielt. Mit dem Gegner kommen ausgerechnet dicke Freunde des Lokalrivalen ins städtische Stadion. Besonders ruhig wird der Tag der Arbeit also nicht.

Kamen die Bilder vom ersten Tag vor allem aus dem Stadtteil Biala, so ist heute Bielsko zu sehen. In diesem dominiert die befestigte Altstadt, die auf eine slawische Wallburg aus dem 12. Jahrhundert zurückgeht. Ab dem 14. Jahrhundert gehörte die Stadt zu Böhmen, ab dem 16 Jahrhundert damit zum Habsburgerreich (worin es auch bis 1918 blieb). Der Wiener Einfluss ist hier in den Gassen sogar noch weit stärker zu sehen als in Biala.

TS Podbeskidzie geht auf den 1907 gegründeten Bielitzer Fußball Klub zurück, stammt also aus dem damals zu Österreich-Ungarn gehörenden Bielsko, in dem eine große deutschsprachige Gemeinde wohnte. Der Klubname bezieht sich auf das Beskidenvorland, in dem sich in Abgrenzung zu Schlesien und Kleinpolen eine eigene lokale Identität herausgebildet hat. Stadtrivale von Podbeskidzie ist BKS Stal, ursprünglich von polnischen Bürgern aus Biala gegründet. BKS spielt zwei Ligen unter Podbeskidzie, hat aber enge Fanfreundschaft mit dem heutigen Gegner aus Sosnowiec. Insofern kann man dieses Spiel also durchaus als Derby bezeichnen, zumindest auf den Rängen.

Die rund 1.200 Fans im Gästesektor geben auch lange den Ton im Stadion an, auch wenn die Podbeskidzie-Anhänger durchaus motiviert dagegenhalten. Der kleine Ultras-Block fällt vor allem gegen Ende der zweiten Halbzeit auf, als er zuerst Rauchbomben zündet und dann auch noch jede Menge Knallkörper nachlegt. Zu diesem Zeitpunkt liegt die Heimmannschaft schon klar zurück und kann auch nicht mehr wirklich nachlegen, um dem Spiel noch eine Wendung zu geben.

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