Stadion SK Lisen, 761 Zuschauer
Ein Ausflug in die unendlichen Weiten der zweitgrößten Stadt Tschechiens bringt uns am Samstag neben jeder Menge Sonne auch gepflegten Zweitligafußball. Dabei wäre der ganze Spaß beinahe noch an fehlender heimischer Währung gescheitert.
Lisen war bis 1944 eine eigenständige Stadt und wurde noch gegen Ende des Krieges in Brünn eingegliedert. Heute zählt es rund 26.000 Einwohner. An den Brünner Hauptbahnhof ist der Stadtteil mit einer eigenen Straßenbahnlinie angebunden, die durch die einzige unterirdische Station des gesamten Brünner Verkehrsnetzes führt.





Etwas zu zuversichtlich hatten wir uns auf dem Weg von der Straßenbahnstation zum Stadion einen Bankomaten erwartet: Es gibt schlicht keinen. Mit den letzten Kronen-Reserven von den vorherigen Reisen ist es dennoch möglich, zwei Karten zu erstehen. In Tschechien ist Fußball halt weiterhin ein sehr billiges Vergnügen.
Der SK Lisen wurde 1924 als sozialistischer Sportklub gegründet und spielt heuer um den Aufstieg in die höchste Spielklasse mit. Im momentanen Zustand ist das Stadion dafür aber wohl nicht wirklich geeignet, die Ausbaumöglichkeiten halten sich auch eher in Grenzen. Für die zweite Liga ist das aus einer steilen Haupttribüne, einer Stahlrohrtribüne und behelfsmäßigen Sitzplätzen hinter einem der Tore zusammengestückelte Gesamtkunstwerk aber allemal ausreichend.
Das Spiel verläuft lange Zeit eher zäh, beide Mannschaften scheinen der Frühjahrsmüdigkeit anheim gefallen zu sein. Erst mit dem 1:0 nach 64. Minuten biegen die Hausherren an diesem Nachmittag ganz klar auf die Siegerstraße ein. Das 2:0 kurz vor Ende ist mit dem weiteren Spielverlauf hochverdient.
















