Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, 2.043 Zuschauer
Der in Österreich einsetzenden Kaltfront konnte ich gerade noch rechtzeitig entfliehen, um am Ostersamstag im frühlingshaft schönen Berlin aufzuwachen. In 36 Stunden stehen nun neben etwas Sightseeing auch drei Fußballspiele an – Herz, was willst du mehr…
Gleich nach dem Check-In beim Hotel ging es zur Gedenkstätte Berliner Mauer entlang der Bernauer Straße, wo auf 1,4 Kilometern Länge an die Teilung der Stadt erinnert wird. Neben Originalstücken der Grenzanlagen gibt es hier auch etliche Kunstinstallationen und Mahnmale für die auf der Flucht getöteten Menschen zu sehen. Zudem sind teilweise auch Verläufe von Fluchttunneln markiert.








Im angrenzenden Mauerpark, der damals ebenfalls Grenzstreifen zwischen Ost- und Westberlin war, liegt der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Hier feierte der Stasi-Klub und DDR-Rekordmeister BFC Dynamo Berlin neun seiner zehn Meistertitel und trug auch die meisten seiner Europacupspiele aus. Heute fasst das Stadion knapp 20.000 Zuschauer, ist aber lediglich für rund 11.000 zugelassen.
Seit dem letztjährigen Aufstieg in die dritte Liga hat mit Viktoria Berlin ein weithin wohl unbekannter zweifacher deutscher Meister seine Heimstätte hierher verlegt. Vor dem ersten Weltkrieg gehörte der Klub zur absoluten Spitzenklasse des Landes und sicherte sich 1908 und 1911 den Titel. Erst nach der Jahrtausendwende konnte Viktoria nach einer Fusion mit LFC Berlin wieder an ehemals erreichte Höhen anschließen und sich zurück in den bezahlten Fußball kämpfen.
Ob diese Reise auch fortgesetzt werden kann, ist allerdings fraglich. Immerhin ist der Verein latent vom Abstieg bedroht. Und auch heute soll es nicht mit drei Punkten gegen den Mitkonkurrenten am Tabellenende klappen. Die Himmelblauen aus Berlin verlieren am Ende völlig verdient gegen insgesamt überzeugender auftretende Duisburger, die noch dazu einen Großteil des Publikums auf ihrer Seite haben.



















