Stadion u Nisy, 3.348 Zuschauer
Erst seit der Gründung der tschechischen Republik 1993 gibt es im nordböhmischen Liberec erstklassigen Fußball zu sehen – dafür seit damals auch durchgängig und immer wieder auch durchaus erfolgreich. 2002 krönte man sich sogar zum ersten Nicht-Prager Meister. Heuer gibt es eher Schonkost zu sehen…
Der „Sturz mit einem Tier“ (so zumindest die computergenerierte Erklärung im Railjet nach Pardubice) und die daraus resultierende 40-minütige Verspätung lässt mich kurz am zeitgerechten Erreichen der Stadt zweifeln. Der Anschluss wird trotzdem gepackt und nach weiteren drei Stunden im Regionalzug schlage ich doch im ebenso verregneten Liberec auf. Dementsprechend ausgestorben präsentiert sich mir auch die Stadt, gebaut auf hügeligem Granitgestein.






Das Stadion liegt idyllisch an der die Stadt durchfließenden Neiße. Eine der Geraden hängt sogar über den kleinen Fluß drüber – während die gegenüberliegende Seite direkt in den Berg hineingebaut ist. Diese Mischung ergibt einen Bau mit ganz eigenem Charakter, auch wenn die fast doppelt so hohe Haupttribüne dem Stadion etwas das Gleichgewicht raubt.
Heute zu Gast sind die „Sevci“ (Schuster) aus Zlin, deren Mannschaft ich vor knapp zwei Jahren besucht hatte. Die Handvoll mitgereister Anhänger macht durchgehend Stimmung, und kann sich gegen die zwar durchaus motivierten, aber nicht sonderlich lauten Heimfans auch immer wieder durchsetzen. Auf die anderen Tribünen springen meist nur die „Liberec“-Sprechchöre über. Ansonsten beschränkt sich der Heimsupport auf einen kleinen Sektor direkt hinter dem Tor.
Das Spiel kann nicht wirklich überzeugen. Dem frühen Führungstreffer der Gastgeber folgt nicht mehr wirklich viel. Slovan versucht zwar, ein dominantes Spiel aufzuziehen, läuft aber immer wieder ins Abseits der tiefstehenden Gäste. Vor allem in der zweiten Hälfte scheinen sich dann aber beide mit dem knappen aber verdienten Ergebnis zufrieden zu geben.















