FSV Union Fürstenwalde – BSG Chemie Leipzig 0:0

Bonava Arena, 550 Zuschauer 

Als gefühlt erster Tourist des Jahres dringe ich morgendlich nach Fürstenwalde an der Spree vor, um dem Ostersonntag einen frühen Sinn zu geben. Denn hier wird um die Mittagszeit ein Viertligaspiel angepfiffen.

Fürstenwalde kam im Mittelalter zu Reichtum, weil die Spree nur bis hierher schiffbar ist. Alle Waren Richtung Polen mussten hier also umgeladen und dann zu Land bis zur Oder weitertransportiert werden. Bis 1994 war die Stadt zudem auch ein bedeutender Militärstützpunkt – erst für die Ulanenregimenter Preußens, dann für Sowjet-Truppen.

Seit 1919 besteht der städtische Verein, war aber im Lauf der Zeit von zahlreichen Fusionen und Neuorientierungen geprägt. 1971 wurde der Klub zur Kadersschmiede von BFC Dynamo Berlin degradiert, und trug somit entscheidend zum Aufstieg des Hauptstadtvereins zum dominierenden Faktor im DDR-Fußball bei. Nach der Wende stürzte Fürstenwalde in die unteren Ligen ab, erst nach neuerlichen Umbildungen gelang 2015/16 der Aufstieg in die Regionalliga Nordost.

Das größte Highlight auf dem Rasen besteht aus einer fünfminütigen Unterbrechung kurz nach Anpfiff. Die Gäste aus Leipzig waren nämlich mit zu ähnlichen Dressen aufgelaufen und mussten Ersatz finden. Erst als sie weiße Trainingsleiberl überziehen, zeigt sich der Schiedsrichter zufrieden. Ansonsten ist von den Spielern nur besseres Bemühen zu merken. Vor allem von den abstiegsgefährdeten Gastgebern kommt einfach zu wenig, um hier die wichtigen drei Punkte einzufahren.

Dafür ist es auf den Rängen ein bisschen abwechslungsreicher. Dafür sorgen vor allem die zahlreich angereisten Anhänger von Chemie. Von den paar Hundert Leipzigern wird das gesamte Spiel lang ziemlich gute Stimmung erzeugt. Nur ab und an stimmen auch die Fürstenwalder selber Lieder an.

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