Malsovicka-Arena, 7.818 Zuschauer
Es dauerte dann alles doch etwas länger als gedacht: Als ich vor acht Jahren zuletzt in nordostböhmischen Stadt Königgrätz war, wurde bereits über ein neues Stadion diskutiert. Es brauchte insgesamt drei Projektanläufe und einen Einsatz von knapp über 30 Millionen Euro, bis es im August dieses Jahres nun endlich doch eröffnet werden konnte. Trotz dreieinhalbstündiger Anreise war unser Erstbesuch mit doch wesentlich weniger Aufwand verbunden – auch wenn er am ersten Schneesamstag des Jahres erfolgte.
Ihren Namen trägt die Stadt seit 1307, als sie der Witwe des polnischen Königs als Alterssitz zur Verfügung gestellt wurde. Im Deutschen setzte sich allerdings statt Königingrätz die nicht korrekte Übersetzung durch. Während der Reformation war Hradec Kralove eine der ersten Städte, die sich den Hussiten anschloss und daher auch besonders unter den Auseinandersetzungen mit den katholischen Kräften zu leiden hatte. Seit dem 19. Jahrhundert etablierte es sich als Produktionsstandort für Musikinstrumente aller Arten und beheimatet mit Petrof heute noch einen der größten Klavierproduzenten Europas.






Bis auf seine Außenverkleidung, die ihm etwas Luftigkeit verleiht, sieht der Stadionbau doch eher wenig spektakulär aus. Einzig die dominanten Flutlichtmasten, die noch von der alten Arena stammen, hinterlassen einen prägenderen Eindruck. Dieser ist sogar so groß, dass auch das Maskottchen des Klubs ihnen nachempfunden ist. Als Kuscheltier für die die kleineren Fans bietet es sich damit mal eher nicht an…
In der durchaus ansehnlich gefüllten Arena geben die Anhänger aus Pilsen heute klar den Ton an, auch wenn wir sie durch unsere örtliche Nähe sicher noch um eine Spur lauter wahrnehmen als sie im gesamten Stadion zu hören sind. Dennoch überzeugen sie durch wechselnde Fangesänge, einer Choreo zu Beginn der zweiten Halbzeit und einigem Einsatz von Pyrotechnik und Rauchtöpfen. Die heimische Kurve wirkt hingegen eher klein und überschaubar, vor allem aber auch gesanglich weit weniger motiviert bzw. organisiert.
Wirklich in Ekstase geraten die Heimfans nur bei der frühen Führung ihrer Mannschaft, die eher in eine Druckphase des Gästeteams fällt. Danach bekommen die Schwarz-Weißen das Match tatsächlich auch mehr unter ihre Kontrolle. Der immer wieder einsetzende Schneefall trägt zudem zusätzlich dazu bei, dass die Angriffe von Viktoria nicht mehr sonderlich energisch vorgetragen werden. Dennoch gelingt in der zweiten Hälfte dann noch der – insgesamt auch wohlverdiente – Ausgleich, mit dem wohl auch das in der Tabelle eher im unteren Drittel befindliche Heimteam leben kann.





















