SV Elversberg – FSV Mainz 0:1

Ursapharm Arena, 8.561 Zuschauer

Wenn der Öffi-Mitarbeiter des Shuttlebusses selbst das an sich simple „Neunkirchen“ so undeutlich ausspricht, dass man es nicht versteht, gibt das einen dezenten Hinweis, wie weit entfernt der saarländische Dialekt doch vom Hochdeutschen ist. An der rund 20 Kilometer von Saarbrücken entfernten Kreisstadt führen allerdings wenig (öffentliche) Wege vorbei, wenn man zu unserem nächsten Spielort gelangen will.

Bis 1922 galt Neunkirchen auch als eines der „größten Dörfer Preußens“, bekam erst in diesem Jahr die Stadtrechte verliehen. Und das, obwohl es damals bereits rund 50.000 Einwohner hatte. Grund für die rasante Bevölkerungsentwicklung davor war die industrielle Verhüttung von Eisenerz, das an dieser Stelle grundsätzlich seit mindestens 1593 verarbeitet wird. Noch heute sind die Überreste des 1982 stillgelegten Eisenwerks markanter Orientierungspunkt im Stadtbild. Neue Standbeine der Wirtschaft sind mit dem Saarpark-Center das bestbesuchsteste Einkaufscenter des Bundeslandes und die Musicalschule, die der Stadt ein überregionales Alleinstellungsmerkmal verleihen soll.

Der SV Elversberg wurde 1907 als FC Germania gegründet und spielte über viele Jahrzehnte nur auf Amateurniveau eine Rolle. Erst durch den Einstieg von Ursapharm als Sponsor (2008) begann der überregionale Aufstieg, der den Verein mittlerweile immerhin in die zweite Liga geführt und damit auch zum momentan erfolgreichsten Klub des Saarlandes gemacht hat.

Die Infrastruktur des Vereins hinkt der sportlichen Entwicklung allerdings noch hinterher. Zwei Tribünen, inklusive jener Gegengeraden, auf der wir heute Platz nehmen, sind momentan noch Bedarfskonstruktionen und bieten lediglich eine eingeschränkte Sicht auf das Spielfeld. Auf diesem geben die Mainzer zwar den Ton an, mühen sich aber dennoch zu einem nur sehr knappen Sieg. Weit deutlicher fällt dieser auf den Rängen aus, wo die zahlreich mitgereisten Gästefans für eine kompakte und durchgängige gute Cup-Atmosphäre sorgen.

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