CFIG Arena, 3.012 Zuschauer
Ich war schon einmal in Pardubice, damals allerdings unter etwas anderen Voraussetzungen. Der in dieser Form erst seit 2008 existierende Lokalverein klopfte vor fünf Jahren in einem Kleinststadion gerade an die Tür der ersten Liga. Mittlerweile hat er diese erreicht, eine neue Heimstätte errichtet – und ein wahres Monster von einem Maskottchen herangezüchtet.
Bei der Stadtbesichtigung heute konzentriere ich mich mehr auf die vielen engen Seitengassen in der Innenstadt, die von den zahlreichen Plätzen der Stadt abgehen, um dann meist nach einigen Windungen wieder in einem neuen Platz zu enden. Gesäumt sind sie von Häusern der verschiedensten Stilrichtungen, von Spätgotik über Renaissance bis Jugendstil. Beim gemütlichen Herumschlendern stört dabei lediglich die vierspurige Stadtstraße, welche das Zentrum ziemlich brutal durchschneidet.












Die erst im Februar 2023 eröffnete CFIG Arena steht auf dem Gelände des städtischen Stadions, das sich hier seit 1931 befunden hatte und auch über eine Radrennbahn verfügte. Vor den neu errichteten Tribünen ist sogar ein Stück der alten Gemäuer noch erhalten geblieben. Neben dem Sponsoren aus dem Finanzbereich wurde die neue Arena auch nach einem lokalen Widerstandskämpfer gegen die NS-Herrschaft, Arnost Kostal, benannt. Dieser deckte unter anderem einen jener Männer, die 1942 das erfolgreiche Attentat auf Reinhard Heydrich verübten. Momentan verfügt das Stadion über eine Kapazität von 4.620 Zuschauern.
War der Tag in der Stadt noch schwül, teils bedeckt, aber trocken, so öffnen sich pünktlich mit dem Anpfiff die Himmelsschleusen. Mächtiger Wind und große Wassermassen machen die ersten Minuten auf dem Platz sichtlich ziemlich unwirtlich, doch diese Situation hält zum Glück nicht lange an. Nach gut 15 Minuten wird der Regen immer schwächer, dafür erhitzt sich die Gemütslage auf dem Spielfeld: Der heimische Torhüter erhält nach knapp 20 Minuten die Rote Karte und muss vom Platz. Ein Geschenk, dass die Gäste aus Jablonec allerdings nicht annehmen können.
Ab diesem Zeitpunkt ist das Spiel extrem zerfahren, vor allem Pardubice am Beginn stark verunsichert. Doch nach und nach gewinnen die heimischen Spieler wieder Selbstvertrauen und sind im zweiten Durchgang sogar klar die bessere Mannschaft. Dass sie nicht als Sieger vom Platz gehen, liegt lediglich daran, dass sie ihre zahlreichen Chancen nicht und nicht nützen können.
Wesentlich unbarmherziger ist hingegen Klubmaskottchen Pernicek, dessen Name mich erst auf die Spur bringt, dass es sich bei ihm um einen Lebkuchenmann handeln soll. Alles zwischen Kartoffel und Atomunfall hätte mich auch nicht wirklich überrascht… In der Halbzeitpause schießt das verunglückte Keks T-Shirts in die Zuschauerränge und posiert dann in den zweiten 45 Minuten mit all jenen Kindern, die den Mut aufbringen, sich dem lachenden Ungetüm auf mehr als zwei Meter zu nähern. Manche Maskottchen hätten das Planungsstudio schlicht und einfach nicht verlassen sollen.
















