Sparta Katowice – Przemsza Siewierz 3:2

Stadion Rapid, ca. 100 Zuschauer

Zwei Spiele gab es am Samstagvormittag zur Auswahl, beide dabei in der fünftklassigen Liga IV. Gewählt wurde schließlich jenes, das für die An- und Abfahrt am günstigsten erschien. Dafür ging es für einen kurzen Abstecher zu den tapferen Kriegern von Sparta.

Bei wesentlich schönerem Wetter als heute hatte ich gestern bereits das obligatorische Sightseeing von Kattowitz erledigt. Mit 282.00 Einwohnern ist sie Hauptstadt der Metropolregion Silesia, die je nach Definition 2,5 bis 5 Millionen (!) Einwohner hat. So wie die gesamte Region hat dabei auch Katowice einen Strukturwandel von Bergbau und Schwerindustrie zu Dienstleistungsbranche, Elektroindustrie und Informationstechnik hinter sich. Das Zentrum und auch einige andere Stadtteile haben sich dabei in den letzten Jahren ziemlich gemausert, auch wenn das industrielle Erbe immer wieder auch zu sehen ist, ebenso wie die durchaus sichtbare Armut.

BKS Sparta Katowice (BKS steht dabei in etwa für „Bausportverein“) wurde 1946 gegründet, durch die Fusion mit einem anderen Klub übernahm man allerdings auch dessen Gründungsdatum 1924. Die heurigen Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum hat man sich daher ein bisschen erschwindelt.

Die momentane Heimstätte, das Stadion Rapid, wurde jahrelang als Trainingsstätte von GKS Katowice genutzt, dann aber dem Verfall preisgegeben. Heute erinnert nur mehr die Farbgestaltung an den ehemaligen Besitzer. 2006 schließlich renovierte es die Stadtgemeinde, um kleineren Vereinen eine Heimat und Trainingsmöglichkeiten zu bieten. Der Name wurde nach einem Wettbewerb und einer anschließenden Abstimmung vergeben.

Nichts mit Schwindel hat allerdings das Ergebnis zu tun, auch wenn es auf den ersten Blick knapp erscheint. Die „Spartaner“, die als Einlaufmusik ein entsprechendes Lied einer mir nicht bekannten Heavy-Metal-Band verwenden, sind über 90 Minuten klar überlegen. Besonders überragend ist dabei der einarmige Mittelstürmer des Heimteams, der ohne Prothese das Spiel bestreitet. Im (halbwegs) professionellen Fußball doch ein eher ungewohnter Anblick.

Hinterlasse einen Kommentar