FC Passau – FC Sturm Hauzenberg 1:3

Dreiflüssestadion, 600 Zuschauer

Früher war alles besser. Vor drei Wochen, zum Beispiel: Da dauerte eine Reise nach Passau ab Wien nur knapp zwei Stunden. Ein Jahrhundertunwetter und eine Sperre der Westbahnstrecke später wird diese Fahrt fast schon zum unüberwindbaren Hindernis, benötigt mehrere Umstiege und beinahe doppelt so viel Zeit.

Allerdings war früher auch nicht ALLES besser. Vor sechs Monaten, zum Beispiel: Da war das Dreiflüssestadion nämlich noch wegen Renovierung gesperrt und ich konnte das Spiel des FC Passau nur auf dem danebenliegenden Kunstrasenplatz verfolgen. Dafür hatte ich damals auch Zeit, um mir noch die Stadt anzuschauen. Das war dann freilich schon wieder besser.

Das Highlight seiner Geschichte erlebte das (offiziell) 1969 eröffnete Dreiflüssestadion bereits 1972, als es Austragungsort für einen Teil des olympischen Fußballturniers war. Vier Vorrunden- und zwei Zwischenrundenspiele fanden hier statt. Die Zuschauerkapazität betrug da noch 20.000, durch mehrere Rückbauten ist sie mittlerweile auf nur mehr 6.000 geschrumpft.

Der im Sommer in die Landesliga Bayern (sechsthöchste Spielklasse) aufgestiegene FC Passau schöpft selbst diese im Normalfall nicht einmal annähernd aus. Die heutigen 600 bedeuten bereits eine Verdoppelung des Normalzustands. Aber immerhin kommt es hier am Tag der Deutschen Einheit (also einem Feiertag) auch zum Spitzenspiel gegen den überlegenen Tabellenführer. Noch dazu wird das Match auch als Derby wahrgenommen (bzw. zumindest als solches bezeichnet), liegt Hauzenberg doch nur rund 18 Kilometer von Passau entfernt.

Der Favoritenrolle wird Sturm vor allem in der ersten Halbzeit absolut gerecht und liegt bereits zur Pause 2:0 in Führung. Durchgang zwei erweist sich zur Freude des heimischen Publikums dann aber wesentlich ausgeglichener. Nach dem Anschlusstreffer scheint für den heimischen FC sogar noch ein Remis erreichbar zu sein. Das 1:3 weit in der Nachspielzeit zerstört diese Hoffnungen aber endgültig.

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